Bossert & Erhard

In den 1930er Jahren befand sich Pforzheim am Beginn seiner Hochzeit der Mehrfarbstift-Herstellung. So war nicht nur Fend dort ansässig, sondern auch Bossert & Erhard (1919), welche den Stift „color“ Februar 1935 zum Patent anmeldeten, im selben Jahr, wie auch Fends Gebrauchsmuster zum Sechsfarbstift datiert ist.

Es war ein vollmetallener Vierfarben-Buntstift mit Miniaturdrehführungsvorschub und einem Bayonett-Rastmechanismus.

Wie großartig dieser Konkurrent zu Fend war, lässt sich daran erahnen, dass auch Kaweco und Montblanc einen „color“ haben für sich herstellen lassen.

Der Stift ist äußerst wartungsfreundlich. Wo bei Fend eine Verschmutzung durch die Schieberschlitze ein Problem darstellte, lässt sich der „color“ einfach durch ein Aufschrauben auseinandernehmen.

Nach anfänglichem Erfolg waren Bayonettverschluss-Mehrfarbstifte spätestens ab den 1950er Jahren weitgehend vom Markt verschwunden.
Doch neuestens, in den 2020er Jahren, fand sich eine neue Faszination mit diesem äußerst simplen Prinzip bei jungen Leuten: Unter den englischen Namen „Bolt Action Pen“, „Tacticle Pen“ und „Machined Pen“, meist aus China und selten den USA, trifft man auf auf Drehbänken und Fräsen gefertigte Nachfolger in „modernem“ (=detailfreiem) Aussehen - allerdings stets in einfarbiger Ausführung.

Bossert
Christian Bossert
Bossert
Ein Patent des 'color'